#nobosslife


by Marie Schwarz

Lesezeit: 9 Min.

Copyright Foto Marie Philosofie schwerbehindert selbstständig

 

 





Wenn ich morgens meine Augen öffne, bin ich zu allererst dankbar dafür, dass ich einen neuen Tag erleben darf. Ich atme tief durch und lasse mir viel Zeit, bis ich richtig starte. Die Zeit braucht mein Körper, um klar- und auf Betriebstemperatur zu kommen. Damals war das anders. Schon zu Schulzeiten habe ich mich morgens abgehetzt, meist irgendwas zwischen Tür und Bahn in den Mund gestopft und mich anschließend rein in die kalte Realität gestürzt. Ich war zwar noch bisschen fitter, doch das frühe Aufstehen hatte mir noch nie getaugt. Ich bin einfach ein Nachtmensch und wollte schon immer selbst entscheiden, zu welcher Tageszeit ich leistungsfähig bin/sein möchte und zu welcher nicht. Nur leider kann man sich das weder in der Schule, noch in der Arbeitswelt aussuchen. Nicht mal im Studium kann man sich die Zeit frei nach seinen Bedürfnissen einteilen. Auch wenn mein Start in die Selbstständigkeit eher unfreiwillig war, hatte ich schon immer den Wunsch, irgendwann mein eigener Boss zu sein und diese sowie andere Dinge selbst entscheiden zu können.

 



Den Weg in die Selbstständigkeit habe ich trotz aller Herausforderungen nie bereut. Es gab und gibt auch heute noch Zeiten, in denen ich mich frage, wie es wohl wäre, pünktlich am Ende jeden Monats seinen Lohn überwiesen zu bekommen. Klar, hat die Selbstständigkeit nicht nur Vorteile. Ein „sicheres Einkommen“ oder „Sicherheit“ allgemein existiert trotzdem nicht. Es ist ein steiniger Weg von der Geschäftsidee bis hin zu einem Einkommen, mit dem man all seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Wer dir was anderes verspricht und sagt, dass es eine Abkürzung gäbe, lügt. Erfolg ist eine Treppe. Um oben anzukommen, braucht mal viel Disziplin und vor allem Ausdauer. Wer sein Ziel fest vor Augen hat und alle Gegenargumente anderer mit Leichtigkeit kontern kann, der wird es auch erreichen.



 

Erfolg ist kein Glück. Ich bin von heut auf morgen vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Mein Bafoeg wurde mir während meines Studiums ohne Vorwarnung gestrichen und das obwohl ich die drittbeste Studentin der FH war und eine Einladung zum Max-Weber-Programm erhielt. Ich hatte zwei Creditpoints zu wenig erreicht. Verständnis für meine körperlichen Beschwerden oder meinen FH-Wechsel interessierten niemanden. Da ich nicht wieder in einen nervigen Job wollte, habe ich all meinen Mut zusammengefasst und mich als Hundesitterin mit 25 ohne Startkapital selbstständig gemacht. Viele haben mich damals belächelt und mich nicht ernst genommen. Tja. Wer zuletzt lacht...

Das Ergebnis und meine aktuellen Skills kannst du dir auf meiner Unterseite Personal Branding ansehen. Dort findest du auch erste Tipps, falls du dich schon bereit für die Selbstständigkeit fühlst.


Egal, ob niemand an dich glaubt oder du eine schwierige Zeit durchmachst, wenn du es ändern willst, dann tu es! All das Jammern hilft nicht. Das musste auch ich einsehen. Das bedeutet nicht, dass man mit allem zufrieden sein muss, doch es lohnt sich, trotz aller Umstände oder Rückschläge, immer wieder in den Sattel zu steigen. Gerade JETZT ist der Zeitpunkt, an dem du dein Leben leben musst und darfst. Manchmal muss man einfach seiner Intuition folgen. #futureisnow 



Ich machte den Job als Dogsitterin insgesamt ca. sieben Jahre lang, drei davon hauptberuflich. Ich war fast täglich bis zu 12 Stunden mit meinem Rudel bei Wind und Wetter draußen und eigentlich ständig unterwegs. Irgendwann habe ich aufgrund meiner Schwerbehinderung den körperlichen Belastungen nicht mehr standhalten können. Ich habe schweren Herzens alles aufgegeben und bin 900 Kilometer weit weg gezogen. Die Hoffnung war, dass am Meer die Schmerzen besser werden würden. Weit gefehlt. Ich habe mich trotz all dieser beschissenen Umstände nicht unterkriegen lassen und mich ein zweites Mal von Null aufgebaut. Heute kann man die Resultate sehen, die Neider sind da und die kritischen Stimmen endlich leise. Die Höllenqualen haben sich gelohnt und das Gefühl ist unbeschreiblich. Es lohnt sich, sein eigenes No Boss Life anzustreben und sich frei von allen Zwängen zu machen. Die Nachteile müssen einem jedoch ebenso bewusst sein.

Ich selbst hab noch einen hoffentlich langen Weg vor mir. Ich bin bereit ihn zu gehen und zu kämpfen bis ich umfalle. Ich liebe das, was ich tue und bin happy, endlich ein  #nobosslife  zu führen, bei dem ich mich nicht mehr rechtfertigen muss, sondern meine Kreativität ausleben und mich sozial engagieren darf. Wenn du mich auf meinem Weg begleiten willst, Tipps für deine eigene Selbstständigkeit brauchst oder einfach täglich dein Selbstbewusstsein stärken möchtest, dann besuch mich doch auf meinen Socials wie Instagram. Eines kann ich dir versprechen, ich gebe alles, nur nicht auf.

 

 

Marie

 

 

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Buch Ausgetrunken 31 Gründe für ein Leben ohne Alkohol Marie Schwarz